Ultraschall für Cuff-Elastics
Interview mit unserer Leiterin der Anwendungsentwicklung
Fünf Fragen an Dr. Raquel Roussel-Garcia, Leiterin der Anwendungsentwicklung
Ultraschall für Cuff-Elastics ist ein relativ neues Thema. Wie wurden sie bisher verarbeitet?
Hauptsächlich mit Heißkleber, wodurch die Produktionskosten steigen und das Windelmaterial seine gewünschte Weichheit oftmals verliert.
Was ist der wichtigste Aspekt bei der Fadenverarbeitung?
Hier kommt es auf das perfekte Zusammenspiel an - die richtige Spaltbreite zwischen den Pins, also den Erhebungen der Walze, dazu kommt Materialgrammatur in Dtex und Fadendehnung, sowie die Prozessgeschwindigkeit. Auch die Fadenführung ist wichtig und damit ist der Maschinenbauer der Windelmaschine gefragt, denn die Winkel beim Umlenken müssen sorgfältig eingestellt sein und der Faden darf nichts berühren.
Erklären Sie uns Ihre Forschungsarbeit im Ultraschall-Labor.
Zuerst wollten wir den Aufbau der Elastikfäden besser verstehen. Dankenswerterweise hat uns die Lycra Company technische Informationen zu Auswertungsmöglichkeiten und dem Handling solcher Fäden zur Verfügung gestellt. So konnten wir den Fadendurchmesser berechnen, was wiederum wichtig ist, wenn wir Empfehlungen für die Walzengravur entwickeln. Während unserer Grundlagenarbeit haben wir mit dem Rasterelektronenmikroskop interessante Aufnahmen gemacht. Wussten Sie, dass ein dünner Lycrafaden aus bis zu 55 Strängen (strings) bestehen kann? Die REM-Aufnahme verdeutlicht das sehr schön. Mit unserer Forschungsarbeit verstehen wir auch das Creep-Verhalten besser, das für Windelhersteller ein wichtiges Qualitätskriterium beim verarbeiteten Elastikfaden ist.
Welche Rolle spielt die Ambosswalze?
Eine sehr große, denn ihre Gravur entscheidet mit über den Erfolg der Anwendung. Der Abstand zwischen den Pins und die Beschaffenheit der Pins spielen eine große Rolle. Unser Ziel ist es, eine Matrix zu erstellen, die für jeden Faden die korrekte Walzengravur empfiehlt.
Wo geht der Trend hin?
Neben den Beinbündchen arbeiten wir an der kontinuierlichen Einbringung der Elastikfäden in Maschinenlaufrichtung im Bauchbereich, alle benutzen das englische Wort „Waist“. Hier sollen feinere Fäden und feinere Vliesstoffmaterialien eingesetzt werden, um den Tragekomfort zu erhöhen. Deutlich zeigen sich dabei die Vorteile des Ultraschalls gegenüber Heißkleber, da die mit Ultraschall verarbeiteten Materialien eine softere Haptik aufweisen.